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Stadtmauer. KONSTANTINOPEL. 7. Route. 125 Straße; der Fahrweg führt l. um ihn herum; wir bleiben r. auf dem
schmalen Weg zu Füßen der Mauer. Auf die einzelnen viereckigen
Türme folgen zwei mächtige aneinander gebaute, die Türme des
Isaak Angelos
und des Anemas (Pl. C 1), der erstere höher, mit
wagerecht hervorragenden Säulenschäften, die einst Balkone trugen,
der zweite mit einem Pavillon auf der Plattform. Die mit Strebe-
pfeilern
verstärkte Mauer, zu der die Türme gehören, erhebt sich
bis zu 20m und ist bis zu 20m dick; sie bildete die Stütze für die
dahinter liegende, bis zur Mauerhöhe reichende Terrasse, auf der
der Blachernenpalast, seit dem XII. Jahrh. die ständige Residenz
der Kaiser (S. 88), stand. In der Mauer hinter den Türmen sind
quer zu ihrer Achse zwölf hohe schmale Gewölbe angebracht, das
sog. Gefängnis des Anemas.

Diese Gewölbe (die man von dem Garten der S. 124 erwähnten, r. hinter
dem Doppelturm sichtbaren Aiwas Effendi-Moschee, Pl. C 1, besuchen kann;
der Besuch ist unbequem; Trkg. ausmachen) als Gefängnis des Anemas,
von dessen Gefangenschaft um das J. 1100 in einem Mauerturm bei dem
Palast berichtet wird, zu bezeichnen, liegt kein genügender Grund vor;
sie waren vielmehr in erster Linie Substruktionsbauten. Eher könnte der
Turm auf diesen Namen Anspruch haben; doch ist auch dies noch nicht
entschieden, ebensowenig ob der anstoßende Turm oder der nächste süd-
westl.
, an dem eine Inschrift Isaaks angebracht ist, der von Kaiser Isaak
Angelos
(1185-95) als Verteidigungs- und Wohnturm erbaute ist.

Gleich jenseit der Gefängnisse wird die Befestigung wieder eine
doppelte, indem vor die im J. 627 als erster Schutz der berühmten
Theotokoskirche der Blachernen (um 450 erstmals von der Kaiserin
Pulcheria bei der heiligen Quelle Ajasma der Blachernen, Pl. D 1,
erbaut) errichtete Herakliusmauer, mit den drei schönen
Fünfecktürmen, eine zweite parallele und durch rechtwinklige
Flügel mit der ersteren verbundene, die niedrigere und dünnere
Mauer Leo’s V., mit dem vermauerten und im Boden versunkenen
äußeren Blachernentor, im J. 813 gezogen wurde; der eingeschlossene
Raum (Weg zum Innern von Egri Kapu, S. 124, von Aiwan Serai,
s. unten) bildete ein Kastell, Brachionion, nach der türkischen Er-
oberung
Pentapyrgion genannt.

Die Fahrstraße und der von uns eingeschlagene Weg (s. oben)
münden n.w. von der Nordecke der Mauer zu beiden Seiten einer
Polizeiwache (Kolluk) in dem türk. Friedhof auf die breite, am
Goldenen Horn entlang nach Ejúb (S. 126) führende Fahrstraße.
Wendet man sich auf dieser r. (s.ö.), so erreicht man die Mauer
des Goldenen Horns,
die schon Theodosius im Zusammen-
schluß
mit der Landmauer erbaut hatte (s. S. 80) und die dann
häufig, am durchgreifendsten von Theophilus im IX. Jahrh., erneut
wurde. Bis zum Wasserrand hinüber führte eine Quermauer; ihr
Tor Xyloporta stand noch bis 1868. Unweit s.ö., zwischen dem
vierten und fünften Turm, öffnet sich r. ein Durchgang, Aiwan Serai
Kapu
(Pl. D 1; die byzantinische Porta Koiliomene?) auf das alte
Blachernenviertel, das jetzt, vielleicht nach dem Palast, Aiwan
Serai
, Schloß mit dem Portikus, heißt (Pl. D 1). Die erste Gasse